Kultur und Jugendliche – ein schwieriges Verhältnis

Paint brushDie Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur fördert das Selbstvertrauen und kann einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung leisten. Aktuellen Untersuchungen zufolge interessieren sich jedoch immer weniger Jugendliche für Kunst und Kultur. Durchschnittlich haben nur 27% der Befragten angegeben, dass sie im Internet nach Informationen und Neuigkeiten aus der Kunstwelt suchen. Worauf ist das sinkende Interesse zurückzuführen und gibt es Wege den Jugendlichen die Tür zur Kunst und Kultur zu öffnen?

Eltern bestimmen das Interesse ihrer Kinder an Kultur

Aktuelle Studien zeigen, dass vor allem Eltern das Kultur-Interesse sowie den Bildungserfolg ihrer Kinder prägen. In Deutschland nennen 74% der Akademiker-Kinder ihre Eltern als „Auslöser“ ihres Kultur-Interesses, indes nur 33% der jungen Menschen aus Elternhäusern mit höchstens mittlerem Schulabschluss. Nur 36% der Befragten geben die Lehrer und Lehrerinnen als entscheidende Impulsgeber an.

Differenzen ergeben sich auch zwischen den Schulformen. An den Gymnasien haben kulturelle Themen einen deutlich höheren Stellenwert als an den Gesamtschulen und Sekundarschulen. Überdies gibt es auch deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Mädchen im Allgemeinen kulturinteressierter als Jungen sind. 69% der befragten Mädchen sind der Meinung, dass die kulturelle Bildung und das Grundwissen über Kunst von großer Wichtigkeit sind, hingegen nur 48% der Jungen.

Empfehlungen zur Erhöhung der Jugendkultur

Da die kulturelle Bildung für die Lebenskompetenz eines jeden Menschen unverzichtbar ist und Kreativität fördert, müssen junge Menschen intensiver an Kultur und Kunst herangeführt werden. Aus diesem Grund werden hierzulande zahlreiche Projekte und Aktivitäten unterstützt, die sich der Vermittlung von Kunst und Kultur widmen. Positiv fällt noch die Tatsache auf, dass sich auch private Stiftungen und Unternehmen immer häufiger im Kulturbereich engagieren. Zu den vorbildlichen Initiativen zählen unter anderem der “On.Tour”- Bus des Jüdischen Museums, “Lernen vor Ort” (ein Bestandteil der Qualifizierungsinitiative „Aufstieg durch Bildung) sowie das Kinderkreativzentrum “Krokoseum” in den Franckeschen Stiftungen in Halle.

Ein andere Möglichkeit, die Kinder und Jugendliche für Kultur und Kunst zu begeistern, sind die Kinderkulturfestivals. Eine Vielzahl solcher Festivals findet jährlich in ganz Österreich statt und erfreuen sich großer Nachfrage.

Im Internet werden ebenfalls zahlreiche Bücher angeboten, die zum Ziel haben, sowohl Kinder als auch Erwachsene spielerisch für Kunst und Kultur zu begeistern. Ein gutes Beispiel dafür ist das Buch „Kunst – Ein Entdeckerbuch für Kinder “ von Rosie Dickins, das den Leser durch viele Epochen und Stile der Kunstgeschichte führt. „Meine ersten 10 Gemälde“ von Marie Sellier ist ein weiteres lesenswertes Buch, welches unzweifelhaft die kindliche Neugier wecken wird. Die Autorin lädt die Kinder ein, sich dem Thema Kunst auf spielerische Art und Weise zu nähern. Ziel ist es, die Gemälde unterschiedlicher Künstler wie Leonardo da Vinci und Guiseppe Arcimboldo, Paul Gauguin und Robert Delaunay, Pablo Picasso und Paul Klee zu entdecken.